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Auf den Spuren der griechischen Götter

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Die 1.000 Miglia bieten jedes Jahr wieder eine faszinierende Mischung aus eindrucksvollen Bergen, einsamen Stränden und antiker Geschichte

Unter den zahlreichen Veranstaltungen und Ausfahrten, die das H.O.G. Chapter Athen jedes Jahr auf die Beine stellt, sind die 1.000 Miglia besonders erwähnenswert. Während die tausend Meilen in der Vergangenheit meist durch den Norden Griechenlands geführt haben, wollen wir 2017 von Donnerstag, den 5. Oktober bis Sonntag, den 8. Oktober den westlichen Peleponnes erkunden. Mehr als hundert Fahrer haben sich angemeldet, und die Erwartungen sind wie jedes Jahr hoch.

Meine Heritage Softail® habe ich schon am Abend zuvor beladen, jetzt muss ich nur noch mein Waschzeug einpacken, und um 7:30 Uhr in der Früh bin ich startbereit. Der Weg zum vereinbarten Treffpunkt ist kaum weit genug, um den Motor auf Temperatur zu bringen, aber es wird nicht mehr lange dauern, bis uns die Sonne aufwärmt. Kaum sind alle eingetroffen, machen wir uns auch schon auf die Reise – der Sound unserer Maschinen begleitet uns und weckt meine Lebensgeister. Voller Tatendrang erreichen wir den Isthmus von Korinth, die Landenge, die den Peleponnes mit dem Festland verbindet. 

Atemberaubende Ausblicke

Die Strecke führt uns am Meer entlang, und wir fahren im Bummeltempo über kleine Nebenstraßen. Wir kommen durch Míloi, Xiropigado, Chania und andere kleine Ortschaften, in denen die Leute am Straßenrand stehenbleiben und uns neugierig hinterhersehen. Zu unserer Linken liegt der Golf von Argolic mit seinen wunderbaren Stränden, die selbst so spät im Jahr noch höchst einladend wirken. Im Hafen von Astros machen wir eine kurze Kaffee-Pause, bevor es weiter geht Richtung Leonidio. Auf dem Weg dorthin passieren wir die Lagune von Moustos und das hübsche Dorf Tyros. Die Straßen sind übersichtlich und in gutem Zustand, die Ausblicke sind atemberaubend, und wir genießen die Fahrt in vollen Zügen.

Nachdem wir Leonidio hinter uns gelassen haben, folgen wir einer kurvigen Straße, die sich durch die Parnon Berge und das pittoreske Dorf Kosmas Richtung Mystras schlängelt. Dort ist unser zweiter Stopp geplant. In der Stadt, die im 13. Jahrhundert von den Franken um eine Burg herum gebaut wurde und die in mittelalterlichen Zeiten ein wichtiger Staat war, gönnen wir uns einen Snack und lassen die Atmosphäre der langen Geschichte Mystras auf uns wirken.

Eindrucksvolle Bergstraßen

Zwischen uns und unserer Unterkunft für die Nacht liegen noch die Taygetos Berge und eine der schönsten Straßen, die es in Griechenland gibt. Sie führt uns durch eine großartige, überwiegend grüne Gebirgslandschaft und verwöhnt uns mit einem ganz neuen Fahrerlebnis. Jenseits der Berge erreichen wir Kalamata, wo wir das erste Mal übernachten wollen. Wir werden herzlich empfangen und verbringen eine geschlagene Stunde im Gespräch mit ein paar Leuten auf der Straße, bevor wir im Hotel unseren wohlverdienten Welcome Drink nehmen. Morgen werden wir weiter in den Peleponnes vordringen, aber für heute heißt es ,gute Nacht‘!

Das Gefühl, morgens aufzuwachen und zu wissen, dass man einen ganzen Tag auf dem Bike vor sich hat, ist unschlagbar. Das Wetter ist großartig, und wir verlassen das Hotel um 10:30 Uhr Richtung Gythio auf dem mittleren der drei ,Finger‘ des Peleponnes. Diese Gegend gehört zur Region Lakonien und ist der wildeste Teil des Peleponnes, wo zerklüftete Landzungen und die Reste von Wachtürmen an die Geschichten von Piraten und Abenteuern auf dem Meer erinnern.

Wir folgen einer Straße mit zahlreichen Kurven und Kehren nach Kardamyli, einem reizenden Ort voller leuchtender Farben und enger Gassen, und weiter nach Stoupa, einem Dorf mit einem großartigen Sandstrand, sowie nach Agios Nikolaos, einem Fischerdorf, das so perfekt aussieht, als hätte man es für einen Spielfilm gebaut! Über Oitylo, schon ziemlich weit im Süden, fahren wir schließlich in die Hafenstadt Gythio, wo wir unsere zweite Nacht verbringen.

Antike Stätten

Unser nächstes Ziel ist Monemvasia, wo wir zu Mittag essen und den Ort mit seinen mittelalterlichen Stadtmauern besichtigen. Monemvasia heißt auf Deutsch ,einzelner Eingang‘, und tatsächlich kann man auf dem Landweg nur über einen schmalen Damm dorthin gelangen. Der Ort fasziniert uns dermaßen, dass wir erst am Abend wieder aufbrechen, deshalb fahren wir in einem Rutsch zurück nach Kalamata, unterbrochen nur von einem Tankstopp in Sparta. Unsere Scheinwerfer schneiden einen Tunnel von Licht in die hereingebrochene Dunkelheit, und wir erreichen wohlbehalten unser Hotel. Es dauert nicht lange, und kleine Gruppen unserer Meute machen sich zu Fuß auf die Suche nach einem Ort, wo man gut essen und trinken und Spaß haben kann – in Kalamata keine große Herausforderung.

Auf unserem Reiseplan steht für Samstag der Besuch des westlichen der drei ,Finger‘ des Peleponnes in der Region Messinia, die touristisch etwas erschlossener ist. Wir verlassen das Hotel um 10:00 Uhr, fahren als erstes nach Kyparissia und dann ohne anzuhalten durch herrliche Olivenhaine über Filiatra und Gialova nach Pylos, das uns bei der Anfahrt mit einem phantastischen Blick auf die Stadt begrüßt.

Gegen Mittag erreichen wir Methoni mit seiner phantastischen venezianischen Burg. Wir könnten uns hier stundenlang aufhalten, aber wir verlassen die Stadt trotzdem schon um 15:00 Uhr, weil wir heute etwas früher in Kalamata zurück sein wollen – dort erwartet uns eine große Party des Chapters Harley-Davidson Athen, auf die wir uns schon alle freuen! Immerhin finden wir auf dem Rückweg noch die Zeit, einigen besonderen Orten einen kurzen Besuch abzustatten: dem großartigen Foinikounta Strand, dem phantastischen Badeort Peroulia und dem idyllischen Dorf Petalidi. Alle drei wären einen ganzen Sommerurlaub wert, und in Gedanken machen wir schon Pläne für das nächste Jahr!

Wir erreichen Kalamata ohne Probleme und sind gut in der Zeit. Um 21:00 Uhr parken mehr als hundert Maschinen auf dem Platz im Zentrum der Stadt – Bikes aus Athen, Patras, Rhodos, Bulgarien und dem Libanon, aus der umliegenden Gegend und aus vielen anderen Orten.

Bevor die Party losgeht, ergreift unser Director Nikos Diakodimitris das Wort und spricht allen Freiwilligen des H.O.G. Chapters Athen seinen persönlichen Dank für ihre Arbeit über all die Jahre aus. Er bedankt sich auch bei unserem Head Road Captain Dimitrios Koufos, der uns auf seinem weithin bekannten Americana Bike angeführt hat. Dimitrios revanchiert sich mit einem Burnout vor der Bühne, was die Menschenmenge mit lautem Applaus quittiert und die Band ,Sober on Tuxedos‘ zum Anlass nimmt, mit ihrer Performance zu beginnen. Die Jungs spielen, als ob es kein Morgen gäbe, und die Nacht will gar nicht zu Ende gehen…

Schwindelnde Höhen

An unserem letzten Tag verlassen wir das Hotel um 9:30 Uhr und fahren durch die Dörfer Kalo Nero und Zacharo sowie durch das Feuchtbiotop am Kaiafas See nach Olympia. Die dortigen Ausgrabungsstätten an der Wiege der Olympischen Spiele sind wirklich sehr beeindruckend. Danach wenden wir uns den Arcadia Bergen zu – die Straße schraubt sich immer höher, bis wir auf 950 Metern Höhe den Ort Lagkadia erreichen, wo wir in einem Restaurant mit einer atemberaubenden Aussicht zu Mittag essen. 

Wir fahren weiter Richtung Levidi, das auf 850 Metern Höhe liegt. Unsere Maschinen mit ihren modernen Einspritzanlagen sind von der Höhe genauso unbeeindruckt wie von Temperaturschwankungen, und die Motoren brummen unbeirrt vor sich hin, während wir die Mainalo Berge überqueren. Jenseits der Berge erreichen wir die Autobahn von Tripoli nach Athen, und um 20:00 Uhr nehmen die 1.000 Miglia 2017 an der Tankstelle Medara ihr glückliches Ende.

Vermutlich sind wir ein paar mehr als tausend Meilen gefahren, aber auf jeden Fall war es wieder mal eine wunderbare Ausfahrt – wir haben viel gelacht und jede Menge Fahrspaß gehabt!

Das dream team

Dimitrios Koufos

(Head Road Captain)

 

Argyris Tsitouras

(Secretary)

 

Nikos Diakodimitris

(Director)

 

Yiannis Resbithas

(Road Captain)

 

Nikos Katerinakis

(Historian, Membership)

 

Vassilis Ioannidis

(Road Captain)

 

Christos Kalamatianos

(Road Captain)

 

Andreas Vourakis

(Road Captain)

 

Nikolaos Katerinakis

(Historian)

 

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