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Lebe Deinen Traum

Leader ashmore ellis1

Der unglaubliche Werdegang von Ashmore Ellis, die in der Motorradszene viel bewegt hat

Man kann sagen, dass Ashmore Ellis in den letzten sieben Jahren die Motorradwelt nachhaltig verändert hat. Ashmore ist in erster Linie bekannt als Mitbegründerin der ‚Babes Ride Out’ und ‚Stake Out’ Events, aber genau genommen war sie an der Entstehung von nicht weniger als sechs Motorradveranstaltungen in den ganzen USA und über die Grenzen hinweg beteiligt. 

Text: Becky Goebel @actuallyitsaxel

Ashmore und ich sind echte Freundinnen, sie hat starken Einfluss auf mich, mein Leben und meine Laufbahn genommen. Allein schon ihr Einsatz für das ‚Babes Ride Out‘ hat dazu geführt, dass ich mir ein Bike angeschafft habe, dass ich andere Frauen getroffen habe, die auch Motorrad fahren, und dass ich nach Kalifornien gereist bin, wo ich jetzt lebe. Hier ist ihre Geschichte. 

F: Wie bist Du zum Motorradfahren gekommen?
A: Auf die übliche Art – ich habe eine andere Frau fahren sehen und mir gedacht „Das kann ich auch”. Ich habe mir selbst die Teilnahme an einem Kurs der Motorcycle Safety Foundation MSF zum Geburtstag geschenkt und mir gesagt „Wenn ich dort Spaß habe, dann könnte Motorradfahren etwas für mich sein”. Vor dem Kurs hatte ich null Selbstvertrauen auf dem Bike und nachher vielleicht zehn Prozent. Den Rest habe ich mir auf tausenden von Kilometern im wirklichen Leben geholt. Aber ich bin nach all den Jahren noch immer meilenweit von hundert Prozent entfernt. Ich bin nicht leichtsinnig und kenne meine Grenzen. Wenn mich jemand überholt, dann denke ich „Wir sehen uns später wieder”. Ich hab nicht mit dem Motorradfahren angefangen, um irgendetwas zu beweisen – ich hab ganz einfach Spaß dran.

F: Welche Motorräder fährst Du?
A: Mein Bike für alle Tage ist eine umgebaute Harley-Davidson® Sportster® XL 1200 S. Sie ist leicht, sieht cool aus, und ich kann mit ihr sowohl auf Camping-Tour gehen als auch durch die Berge kurven. Dann habe ich noch eine neue Enduro, eine Husqvarna FE 250. Es macht mir riesigen Spaß, auf der Maschine zusammen mit meinem Mann und mit Freunden querfeldein zu fahren. 

F: Und wie hat das mit dem ‚Babes Ride Out’ angefangen?
A: Ich habe auf der ‚Born Free Motorcycle Show’ 2013 Anya Violet kennengelernt. Anya ist ein Naturtalent und fährt Geländemaschinen, seit sie laufen kann. Wir haben ein bisschen geplaudert und sind dabei auf die Idee gekommen, uns mal mit ein paar Mädels in der Wüste von Borrego Springs in Kalifornien zu einem Motorrad-Camping zu treffen. Wir dachten, es wäre eine gute Idee, alle Motorradfahrerinnen, die wir aus den sozialen Medien kannten, dazu einzuladen. Wir hofften, dass ungefähr zehn von ihnen mitmachen würden. Tatsächlich kamen dann fünfzig – einige sogar aus New York, Arizona und Oregon. 

Im zweiten Jahr wurde aus dem Treffen die Veranstaltung ‘Babes Ride Out‘. Ich hatte von einem Campingplatz in Joshua Tree, Kalifornien gehört – Anya und ich sind hingefahren, um uns die Location anzusehen. Wir fanden den Platz ideal, und in der Umgebung gibt es einige der schönsten Straßen, die ich je gesehen habe. Als uns der Platzwart fragte, wie viele Ladies wohl kommen würden, sagten wir „Oh, vielleicht 150.“ Ein paar Monate später hatten sich bereits 500 angemeldet. Im vierten Jahr nahmen dann bereits 1.500 Frauen teil.

F: Und die Zahl wächst weiter, oder?
A: Ja, und zwar schneller, als wir dachten! 2015 haben wir zu unserer ersten Off-Road-Veranstaltung ‚Babes in the Dirt‘ aufgerufen, und wir haben uns schon bald entschlossen, auch dieses Event jährlich auszutragen. 2016 wurde ‚Babes Ride Out East Coast‘ geboren – dazu trafen sich ungefähr 250 weibliche Biker in den Catskill Mountains im Bundesstaat New York. Dann haben wir uns mit den Ladies von VC London in Verbindung gesetzt (vclondon.co.uk), und das ‚Babes Ride Out UK‘ wurde ins Leben gerufen.

Warum sollten wir es damit gut sein lassen? Mein Mann Mike und ich haben darüber hinaus ein weiteres Projekt gestartet, die ‚Stake Out‘ Events. 2016 haben wir den ersten Event dieses Namens veranstaltet, das ‚Sierra Stake Out‘ für Frauen und Männer mitten im Gold Country. Wir erwarten ungefähr 1.000 Teilnehmer zum diesjährigen ‚Sierra Stake Out 3‘, und wir haben für 2019 zu einem weiteren Event dieser Art aufgerufen, zum ‚Blue Ridge Stake Out‘ in Floyd, Virginia. Außerdem haben wir unsere Liste um das ‚Babes in the Dirt East‘ erweitert und das ursprüngliche ‚Babes Ride Out‘ an die Central Coast von Kalifornien verlegt.

F: Welchen Einfluss haben all diese Veranstaltungen auf Dein Leben und Deine berufliche Entwicklung genommen?
A: Ich arbeite immer noch frei für ein paar Kunden, aber es ist schon eine tolle Sache, ohne jegliche Erfahrungen und aus dem Nichts eine Veranstaltungsserie, eine Marke und eine Plattform aufzubauen.

Was meine Lebensqualität angeht, ist es schon großartig, dass ich mit meinem Mann zusammenzuarbeiten kann, außergewöhnliche Menschen kennenlerne und schöne Erlebnisse mit tausenden von Leuten teile. Es ist allerdings nicht alles eitel Sonnenschein. Ich muss dem Ganzen auch manchmal Grenzen setzen, weil es verdammt viel Zeit kostet. Oft lehne ich Einladungen ab, nicht weil ich kein Interesse habe, sondern weil ich ab und zu auch mal das Haus putzen, Motorradfahren und ein normales Wochenende mit meinem Mann verbringen möchte!

F: Hattest Du mal ein besonders beeindruckendes Erlebnis bei Deiner Arbeit in der Motorradszene?
A: Es ist schwierig, eines besonders hervorzuheben. Zumindest kann ich sagen, dass die schönsten Augenblicke beim Veranstalten dieser Events immer mit den Teilnehmern zu tun haben – egal, ob es nun Männer oder Frauen sind. Diese Leute kommen, um mit Freunden abzuhängen, Motorrad zu fahren und die Kameradschaft untereinander zu genießen. Menschen zu treffen und zu sprechen, die das Motorradfahren lieben – die nicht nur mal eben um die Ecke fahren, sondern richtig Kilometer machen – das ist einfach das Beste. 

F: Welchen Einfluss hat das ‚Babes Ride Out’ aus Deiner Insider-Sicht auf die Gemeinschaft der Biker genommen?
A: Mit der wachsenden Zahl weiblicher Motorradfahrer finden die Frauen ihren Platz in der Gemeinschaft. ‚Babes Ride Out‘ hilft dabei, dass die Teilnehmerinnen sich im wirklichen Leben kennenlernen und dass aus Internet-Freundinnen echte Freundinnen fürs Leben werden. Unser Ziel war es vom ersten Tag an, Frauen dazu zu inspirieren und dabei zu unterstützen, die Welt auf zwei Rädern zu erkunden.

Darüber hinaus haben wir immer Wert darauf gelegt, das Verständnis für die Bedeutung von Sicherheitstrainings zu fördern. Wir arbeiten mit der Harley-Davidson® Riding Academy und einigen anderen Anbietern von Lehrgängen zusammen und hoffen, dass wir mit dieser Partnerschaft dazu beitragen, den Fahrspaß und die Sicherheit zu erhöhen. 

F: Was wünschst Du Dir speziell für die Gemeinschaft der weiblichen Biker? 
A: Dass man nicht von der Gemeinschaft der weiblichen Biker spricht, sondern ganz einfach akzeptiert, dass die motorradfahrenden Frauen zur Gemeinschaft aller Biker gehören. Jetzt höre ich schon: „Wovon redet die? Schließlich veranstaltet sie Events ganz speziell für Motorradfahrerinnen!” Das ist schon wahr, aber wer denkt, ich mache das nur, um Frauen zum Motorradfahren zu ermutigen, der hat das Ganze nicht verstanden. Ich mache das für die gesamte Gemeinschaft. Viele merken gar nicht, dass bei unseren Events jede Menge Männer mitarbeiten. Es geht nicht um ‚uns‘ gegen ‚sie‘. Alle, die Motorrad fahren, gehören dazu – unabhängig von ihrem Geschlecht und davon, was sie fahren oder tragen. 

F: Wo fährst Du in Deiner Freizeit am liebsten Motorrad?
A: Ich habe das Glück, dass ich in einer Motorrad-Gegend wohne. Auf dem ganzen Weg von unserem Haus bis hinunter nach Mexiko gibt es vielleicht vier Ampeln und eine Stop-Straße. Ich fahre gern runter in die Borrego Wüste oder hoch nach Idyllwild in die Berge. Vor ein paar Jahren haben wir uns ein Stück Land draußen im Yucca Valley gekauft. Dort kann man ganz hervorragend im Gelände herumtoben. Von unserem Grundstück aus führt eine schöne Route hinauf nach Big Bear – mit tollen Steilauffahrten und den größten Yucca Pflanzen, die ich je gesehen habe.

F: Was liebst Du am meisten am Motorradfahren?
A: Die Kameradschaft auf langen Fahrten und die Konzentration auf das Wesentliche. Es gibt nichts Besseres, als ein paar Sachen aufs Motorrad zu schnallen und sich für eine Woche oder so aus dem Staub zu machen. Ich habe eine Menge auf die harte Tour gelernt, aber auch einige meiner besten Freunde beim Motorradfahren kennengelernt. Ich weiß, dass ich immer noch eine Menge lernen muss, aber das ist vielleicht auch ein Grund, warum ich das Motorradfahren so liebe. 

F: Was wird die Zukunft Dir bringen?
A: Schwer zu sagen, die Zukunft hat immer Überraschungen parat. Ich weiß, dass ich mich weiterhin bemühen werde, die nächste Veranstaltung besser zu machen als die vorhergehende. Ich bin offen für alle Änderungen und Herausforderungen, die das Leben so bereithält. Mike und ich erwarten im September ein Baby, ein Mädchen. Das wird sicher nicht leicht. Ich werde unserer Tochter auf jeden Fall beibringen, dass es unwichtig ist, ob sie eine Frau oder ein Mann ist, und dass ihr alle Türen offen stehen, wenn sie sich nur für ihr Ding einsetzt und nicht aufgibt. 

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